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projekt : lebens-fluss donau

meine reise auf der donau:

meine erste berührung mit der donau hatte ich während meiner kinderzeit. ich bin in regensburg geboren und, wie es damals üblich war, an der schillerwiese zum schwimmen gegangen.

im juli 1965 - zu dieser zeit wohnte ich in oberndorf - hatte ich das flussbett der donau nicht nur in blickweite, sondern auch die wassermassen des höchsten hochwassers seit 120 jahren bis zum fensterbrett im haus.

damals habe ich staunend erfahren, wie viel vernichtung diese wassermengen bringen können und wie machtlos man als kleiner mensch daneben stehen muss.

ein paar wochen später hatte das leben in den städten und dörfern bereits wieder seinen gewohnten gang. angst und freude, hunger und nahrung, vernichtung und leben - alles bringt der lebens-fluß donau zu seiner zeit.

1998 habe ich ein schiff gemietet und bin von regensburg nach donaustauf gefahren. anlass war die von mir aus ton angefertigte büste der maria theresia gerhardinger. sie wurde während dieser aktion in der "halle der erwartung" (im unterbau der walhalla) aufgestellt, wo sie so lange blieb, bis in der ruhmeshalle der walhalla die endgültige marmorbüste aufgestellt wurde.

während dieser kunstaktion wurde mir bewusst, wie sehr mich die donau faszinierte. ich begann neugierig zu werden:

wie sieht die donau an ihrem weiteren flusslauf aus?

wie viele schleusen machen die donau befahrbar?

welche art von schiffen befahren die donau?

wie lange brauchen diese schiffe, um die einzelnen teilstrecken zu bewältigen?

aus wie viel mann / frau besteht die schiffsbesatzung?

welcher nationalität gehört die besatzung an?

was gehört alles zum beruf des kapitäns, der matrosen?

wie ist das leben auf den lasten-, zug- und schubschiffen?

wie konnte ich das alles besser erfahren, als selber auf einem dieser langsam dahin zockelnden riesen mitzufahren? eine "normale" reise mit einem passagierschiff kam für mich von anfang an nicht in frage.

es wurde mir ziemlich bald klar, dass es für mich als frau nicht leicht sein würde, das passende schiff zu finden. als mann fallen von vornherein viele probleme weg, die für mich unüberwindbar schienen. dann kam noch dazu, dass nur reisen im sommer in frage kamen, wegen der langen tage, die ich zum fotografieren brauche. und dann waren auch noch meine termine, die ich unbedingt einhalten musste.

das war aber nur der teil, mit dem ich persönlich zu kämpfen hatte. das politisch/ökonomische problem, mit dem die schifffahrt derzeit zu kämpfen hat, kommt seit der zerstörung der brücken in novi sad noch dazu. nämlich, dass die tonne schiff und last je dm 3,- kostet, sobald man in novi sad die ponton-brücke passieren muss. bei einem cargo mit bereits 1200 tonnen leergewicht verzichtet so manche reederei auf diese fahrt wegen der hohen kosten. d.h., dass seit dem krieg im ehemaligen jugoslawien viel weniger schiffe bis ins schwarze meer fahren als das vorher der fall war. der lebens-fluss donau ist mir auf meiner reise oft sehr vereinsamt vorgekommen.

meine auswahl an mitfahrmöglichkeiten war also nicht sehr groß.

meine erste fahrt, die ich 1999 unternehmen konnte, mit einem selbstfahrer "väth 8" der gebrüder väth/ würzburg, war nur kurz. für mich aber war sie so beeindruckend, dass ich wusste, ich würde so oft fahren, bis ich an mein ziel - das schwarze meer - komme. und wenn nötig so viele teilstücke, und über so viele jahre, wie ich eben dazu brauche.

man muss schon ziemlich "donauverrückt" sein, um an das gelingen so eines unternehmens zu glauben.

meine zweite fahrt - 2000 - bis budapest durfte ich mit der inota machen. die inota ist ein 35 jahre altes zugschiff der ungarischen reederei mahart / budapest. das an- bzw. abhängen von lastkähnen ("manöver") war für mich alleine schon ein gigantisches erlebnis.

meine dritte fahrt - im frühjahr 2001 - verbrachte ich auf der bondar, einem schubschiff der reederei touax s.a. paris / ro-ro donau transport gmbh / regensburg. ich bin mit dem flugzeug bis bukarest geflogen, mit dem auto nach turnu magurele gebracht worden und dort an bord gegangen. das schiff fährt mit einer caterpillar-maschine mit 1200 umdrehungen. bergauf (donau aufwärts) und bei dem hohen wasser, das zu dieser zeit war, allerdings nur 800 umdrehungen. d.h. bei einer fahrt-geschwindigkeit von teilweise nur 7 km/h war ich erstaunt, dass wir doch noch bis mohac gekommen sind. dazu kamen noch lasten-annahmen in verschiedenen städten, was mir wiederum die gelegenheit gab, auch kontakt mit den menschen aufzunehmen, die an den ufern der donau leben.

meine vierte fahrt - im herbst 2001 - wieder mit der bondar, hat mich von budapest talwärts in nur zweieinhalb wochen bis nach braila gebracht.

von galati aus bin ich mit dem schubschiff filiasi 12 der firma navrom bis nach mahmudia, mit dem bus nach tulcea und schließlich mit dem personen-schiff tulcea 1 der firma navrom delta bis nach sulina = km 00 gefahren.

die letzten ca. 3 km bis ans meer bin ich bei gewitter im strömenden regen gerannt, um nur ja noch vor einbruch der dunkelheit meine letzten fotos am ziel meiner reise zu machen: am schwarzen meer!

ich war jedes mal wieder erstaunt, wie abwechslungsreich, ja spannend, die fahrt auf einem schiff sein kann. aber auch über die freundlichkeit und beste kameradschaftliche aufnahme von seiten der schiffsbesatzung, sowie über die viele hilfe, die ich während meiner reisen erfahren konnte. und ich bin glücklich und dankbar, dass ich endlich das ziel dieses traumes erreicht habe.

einleitung

die donau

meine reise auf der Donau

gedanken zum lebens-fluss donau

künstlerische ausarbeitung

Bilder